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#JeSuisCharlie |
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Frohe Weihnachten |
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Urs Leutert tritt 2015 zurück |
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15. Dezember 2014 |
Federer und Gisin als Sportler des Jahres 2014 |
Federer und Gisin als Sportler des Jahres 2014
14. Dezember 2014 |
NZZas: Der Sport wird sein eigener Berichterstatter" |
NZZas: Der Sport wird sein eigener Berichterstatter"
5.12.2014 |
Titelverteidiger Steingruber und Cologna erneut nominiert |
Titelverteidiger Steingruber und Cologna erneut nominiert
Sechs Goldmedaillen, zwei silberne und zwei bronzene Medaillen waren der Lohn der Schweizer Olympia-Delegation in Sotschi. Hinzu kommen Edelmetall von Welt- und Europameisterschaften, Gesamtweltcup-Siege und Grand-Slam-Titel, die die insgesamt 20 Finalistinnen und Finalisten der Credit Suisse Sports Awards in zwölf verschiedenen Sportarten gewonnen haben.
pd. - Auch Giulia Steingruber und Dario Cologna, die amtierende Sportlerin und der amtierende Sportler des Jahres, sind unter den Nominierten. Über die Vergabe der begehrten Auszeichnung
entscheidet das Fernsehpublikum am Sonntag, 14. Dezember 2014, im Rahmen einer Livesendung aus den Studios von Schweizer Radio und Fernsehen sowie der tpc ag in Zürich. Ab 18.50 Uhr sendet «glanz & gloria» auf SRF 1 in einem «g&g-Spezial» live vom roten Teppich.
In der von Steffi Buchli und Rainer Maria Salzgeber moderierten Livesendung (ab 20.15 Uhr auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2) werden die Schweizer Sportfans in zwei Wahlgängen per Televoting den Sportler und die Sportlerin des Jahres wählen.
Eine Vorauswahl von je zehn Kandidatinnen und Kandidaten haben Schweizer
Spitzensportler und die Sportmedien (Sportredaktionen, Sektionen des Verbands sportpress.ch) bereits getroffen. In einem ersten Wahlgang wählen die TV-Zuschauer aus den zehn Kandidatinnen und Kandidaten je fünf Sportlerinnen und Sportler für den Final. Im zweiten Wahlgang werden die Schweizer Sportlerin und der Schweizer Sportler des Jahres 2014 ermittelt. Die Ergebnisse der Vorwahlen (Medien und Spitzensportler) und des Televotings zählen je zu einem Drittel. Der Nettoerlös aus des Televotings kommt der Stiftung Schweizer
Sporthilfe zugute. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmenden werden 10’000 Franken verlost.
Zur Auswahl stehen Sportlerinnen und Sportler, die in der Wahlperiode zwischen dem 1. November 2013 und dem 31. Oktober 2014 an internationalen Wettkämpfen oder auf nationaler Ebene herausragende Leistungen erbracht haben. Dies sind die zehn Nominierten in den beiden Hauptkategorien Sportler und Sportlerin des Jahres:
Sportler des Jahres
Dario Cologna, Langlauf – Die Vorbereitungen auf Sotschi verliefen für Dario Cologna alles andere als optimal.
Drei Monate vor den Olympischen Spielen zog sich der Bündner mehrere Bänderrisse zu. Am Tag X war er aber
trotzdem in Topform. Sowohl im Skiathlon als auch über 15 km klassisch wurde Cologna Olympia-Sieger. Es
waren für den ersten Schweizer Langlauf-Weltmeister (2013) und dreifachen Gesamtweltcup-Sieger die
Olympia-Goldmedaillen zwei und drei, nachdem er 2010 bereits über 15 km Freistil triumphiert hatte.
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Roger Federer, Tennis – Nachdem Roger Federer 2013 aus den Top 5 der Weltrangliste gefallen war, kehrte
er dieses Jahr beinahe in alter Stärke zurück. Der Basler gewann 2014 insgesamt fünf Turniere, unter ihnen die
Masters-1000-Turniere von Cincinnati und Schanghai sowie das Heimturnier von Basel. Einzig ein Triumph an
einem Grand-Slam-Turnier fehlt. In Wimbledon erreichte er den Final, den er gegen Novak Djokovic in fünf
Sätzen verlor. Im Ranking ist Djokovic der Einzige, der zum Jahresende vor Federer klassiert ist.
Nevin Galmarini, Snowboard – In der Snowboard-Szene hatte Nevin Galmarini bis in den letzten Winter als
relativ unbeschriebenes Blatt gegolten. Nach einer vorzüglichen Leistung stürmte der 28-jährige Engadiner aber
an den Olympischen Spielen in Sotschi als Aussenseiter bis in den Final des Parallel-Riesenslaloms. Der
überraschende Gewinn der Silbermedaille war für Galmarini fast so viel wert wie Gold, nachdem er davor im
Weltcup zwar 26-mal in die Top 10, aber nur dreimal auf das Podest gefahren war.
Kariem Hussein, Leichtathletik – Vor der Leichtathletik-EM in Zürich hatte die Öffentlichkeit Kariem Hussein
kaum gekannt. Mit dem völlig überraschenden Gewinn des EM-Titels im Heimstadion über 400 m Hürden
änderte sich dies schlagartig. Der hoch talentierte Medizinstudent begann erst 2009 mit seinem Sport und
arbeitete sich innerhalb von nur fünf Jahren an die europäische Spitze vor. Der 25-jährige Olympia-Teilnehmer
von London gewann als erst fünfter Schweizer eine Goldmedaille an einer Leichtathletik-EM.
Iouri Podladtchikov, Snowboard – Ein Jahr nachdem er FIS-Weltmeister geworden war, triumphierte Halfpipe-
Spezialist Iouri Podladtchikov auch an den Olympischen Spielen in Sotschi – als zweiter Schweizer in der
Königsdisziplin des Freestyle-Sports nach Gian Simmen 1998. Dabei liess der aus Russland stammende
Podladtchikov, der nie einen Hehl aus seinem grossen Ziel gemacht hatte, auch seinen Hauptrivalen Shaun
White hinter sich. Den Olympia-Sieg sicherte er sich unter anderem dank seines neuen und komplizierten
«YOLO»-Sprungs.
Andy Schmid, Handball – Bereits seit einigen Jahren gilt Andy Schmid als bester Schweizer Handballer. Nun
setzte der Zürcher auch im Ausland Akzente. In der deutschen Bundesliga, die als weltweit beste Liga gilt, führte
er als Spielgestalter die Rhein-Neckar-Löwen an die Spitze. Nur um zwei Tore verpasste er mit seinem Klub den
ersten deutschen Meistertitel. Als Lohn für seine herausragende Saison wurde er mit grossem Abstand und als
erster Schweizer zum wertvollsten Spieler (MVP) der Bundesliga-Saison gewählt.
Nino Schurter, Moutainbike – Die Cross-Country-Saison wurde bei den Männern erneut zum Zweikampf der
Rivalen Julien Absalon (FRA) und Nino Schurter. Sowohl an der WM als auch im Gesamtweltcup musste sich
Schurter – jeweils als Titelverteidiger angetreten – dem Franzosen geschlagen geben. Mit WM-Silber und vier
Weltcup-Siegen liest sich seine Jahresbilanz aber dennoch ausgezeichnet. Zudem bestritt der Bündner
erfolgreich seine ersten grossen Rundfahrten auf der Strasse (42. Tour de Romandie, 53. Tour de Suisse).
Matthias Sempach, Schwingen – Schwingerkönig Matthias Sempach war auch 2014, im Jahr nach seinem
grossen Triumph am Eidgenössischen in Burgdorf, der beste Schwinger. Am Kilchberger Schwinget, dem wohl
wichtigsten und prestigeträchtigsten Fest nebst dem Eidgenössischen, setzte er seiner glanzvollen Saison erneut
die Krone auf. Bereits nach fünf Sekunden lag sein Schlussgang-Gegner Philipp Laimbacher auf dem Rücken.
Zum dritten Mal in Folge wurde der Berner Ende Saison zum «Schwinger des Jahres» gekürt.
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Sandro Viletta, Ski alpin – Als Junior hatte Sandro Viletta als ausserordentlich grosses Talent gegolten. Dann aber verschwand der Bündner phasenweise fast in der Versenkung. Einen Weltcup-Sieg (Super-G in Beaver Creek 2011) konnte Viletta vorweisen – bis zu den Olympischen Spielen. Denn in Sotschi wurde die Karriere des 28-Jährigen gekrönt: Völlig überraschend gewann der Rätoromane dank des «Slaloms seines Lebens» Gold in der Super-Kombination – als erster Schweizer in dieser Disziplin überhaupt.
Stan Wawrinka, Tennis – Im Januar 2014 feierte Stan Wawrinka mit dem Gewinn des Australian Open den grössten Erfolg seiner Karriere. Der Triumph – notabene bei seiner ersten Finalqualifikation auf höchster Stufe – liess ihn in der Weltrangliste bis auf Platz 3 vorrücken. Nebst dem Turnier in Australien gewann Wawrinka in diesem Jahr auch in Chennai und Monte Carlo. Das Jahr schloss der Lausanner auf Platz 4 des Rankings ab, hinter den «drei Tenören» Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal.
Nominierte Sportlerinnen
Selina Gasparin, Biathlon – Jahrelang klassierten sich die Schweizer Biathletinnen und Biathleten unter «ferner liefen». Erst Selina Gasparin verhalf der Sportart in der Schweiz zum Durchbruch. In Sotschi gewann die Bündnerin im Einzel über 15 km mit Silber die erste Biathlon-Medaille für die Schweiz an Olympischen Spielen. In den Wochen davor hatte die Pionierin, die erst seit Sommer 2013 in einem Frauenteam trainieren kann, ihre ersten beiden Weltcup-Siege gefeiert – notabene ebenfalls die ersten einer Schweizerin.
Dominique Gisin, Ski alpin – Kaum eine andere Schweizer Spitzensportlerin lag im Verlauf ihrer Karriere so oft auf dem Operationstisch wie Dominique Gisin. Doch die 29-jährige Engelbergerin kämpfte sich stets zurück. An den Olympischen Spielen in Sotschi wurde sie für ihren Willen und nach zahlreichen Enttäuschungen mit dem Triumph in der Abfahrt belohnt. 20 Jahre nach Vreni Schneider sorgte Gisin dafür, dass die Schweiz wieder eine Olympia-Siegerin im alpinen Skirennsport stellt.
Lara Gut, Ski alpin – In der Olympia-Abfahrt von Sotschi musste sie Dominique Gisin (und der Slowenin Tina Maze) den Vortritt lassen und sich mit Bronze zufriedengeben. In puncto Konstanz war Lara Gut im letzten Winter aber die klar beste Schweizer Skirennfahrerin. Die 23-jährige Tessinerin gewann sechs Weltcup-Rennen und behauptete sich unter den absolut besten Athletinnen der Saison 2013/2014. Die sechs Erfolge reichten ihr zu Platz 3 im Gesamtweltcup und zum Gewinn des Disziplinen-Weltcups im Super-G.
Mujinga Kambundji, Leichtathletik – Die Schweiz hat seit diesem Sommer eine europäische Top-Sprinterin. Mujinga Kambundji begeisterte an der EM in Zürich das Publikum praktisch während der ganzen Woche. Als eine von nur drei Sprinterinnen stiess sie sowohl über 100 als auch über 200 m in den Final vor. Zwar blieb eine Medaille für die erst 22-jährige Bernerin ausser Reichweite (4. Platz über 100 m, 5. Platz über 200 m), über beide Distanzen lief sie aber im Verlauf des Wettkampfs neuen Schweizer Rekord.
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Patrizia Kummer, Snowboard – Als Top-Favoritin angetreten, erfüllte Patrizia Kummer die Erwartungen an den Olympischen Spielen in Sotschi. Im Parallel-Riesenslalom blieb der gesamten Konkurrenz das Nachsehen, der Olympia-Sieg für die Walliserin war logische Folge. Zum dritten Mal hintereinander gewann sie zudem den alpinen Gesamtweltcup. Sie bewies damit ihre Konstanz auf allerhöchstem Niveau. Ausserdem sicherte sie sich auch die kleinen Kristallkugeln im Slalom und Parallel-Slalom.
Jolanda Neff, Mountainbike – An der Elite-WM durfte Jolanda Neff nicht antreten, weil sie erst 21 Jahre alt ist. Zum Glück für die Konkurrenz, denn die Rheintalerin wäre als Top-Favoritin angetreten. Das «weibliche Pendant» zu Nino Schurter gewann dafür im Cross Country zum dritten Mal in Folge den U23-WM-Titel und überzeugte im Weltcup der «Grossen». Dreimal stand sie zuoberst auf dem Podest eines Rennens und liess sich am Ende als jüngste Gesamtweltcup-Siegerin aller Zeiten feiern.
Daniela Ryf, Triathlon – Im Juli gewann Daniela Ryf in Zürich den EM-Titel in der Kategorie 5150 und doppelte nur einen Tag später mit dem Gewinn des Ironman Zürich nach. In den zwei Monaten darauf holte sie sich sowohl den EM- als auch den WM-Titel über die halbe Ironman-Distanz (Ironman 70.3). Und zum Abschluss eines starken Jahres klassierte sich die Solothurnerin an der Ironman-WM auf Hawaii im 2. Rang – und dies gleich bei ihrer ersten Teilnahme am prestigeträchtigsten Triathlon-Wettkampf.
Florence Schelling, Eishockey – Zu den besten Torhüterinnen der Welt hatte Florence Schelling bereits vor dem olympischen Turnier gezählt. In Sotschi hievte sich die Zürcherin, die normalerweise in der 1. Liga der Männer (Bülach) das Tor hütet, gar auf die Top-Position. «Strahlefrau» Schelling wurde nicht nur zur besten Torhüterin, sondern gar zur wertvollsten Spielerin (MVP) des Turniers gekürt. Vor allem auch dank ihrer grandios aufspielenden Keeperin gewannen die Schweizer Frauen zum ersten Mal Olympia-Bronze.
Nicola Spirig, Triathlon – Zwei Jahre nach ihrem Olympia-Sieg von London und nach einer einjährigen Babypause kehrte Nicola Spirig in diesem Jahr auf die Sportbühne zurück. Im Juni gewann sie auf souveräne Art und Weise in Kitzbühel zum vierten Mal den EM-Titel über die olympische Triathlon-Distanz. Zudem gewann die Zürcherin zwei Rennen der WM-Serie. Und im August ging Spirig erfolgreich «fremd», indem sie an der Leichtathletik-EM in Zürich im Marathon startete und dort den für sie guten 24. Rang belegte.
Giulia Steingruber, Kunstturnen – Als erste Schweizerin qualifizierte sich Giulia Steingruber an der EM in Sofia (BUL) an einem internationalen Anlass für drei Gerätefinals, als Erste gewann sie auch zwei Medaillen. Am Sprung, ihrem Paradegerät, verteidigte die 20-jährige Ostschweizerin ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Zudem gewann die Sportlerin des Jahres 2013 am Boden die Bronzemedaille. Mit ihren EM-Medaillen drei und vier zog Steingruber in puncto Edelmetall an Grossanlässen mit ihrer Vorgängerin Ariella Kaeslin gleich.
1.12.2014 |
Zweierbob Hefti/Baumann, Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen und Davis Cup Team nominiert |
Zweierbob Hefti/Baumann, Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen und Davis Cup Team nominiert
14. Oktober 2014 |
Lausanne kandidiert für die Olympischen Jugendspiele 2020 |
Lausanne kandidiert für die Olympischen Jugendspiele 2020
Ende August reiste eine Delegation von «Lausanne 2020» (Bild auf der Startseite) nach Nanjing (China), um dem Beobachterprogramm beizuwohnen, das vom IOC für die Bewerberstädte und künftigen Austragungsorte der Olympischen Jugendspiele organisiert wurde. Ziel der Reise war es, die Spiele 2014 zu beobachten, um Lehren daraus zu ziehen. Die Lausanner Delegation zog eine positive Bilanz dieser Reise, denn sie erhielt unter anderem die Bestätigung, dass sie mit ihrer Vision der Spiele auf dem richtigen Weg ist.
Das ehrgeizige Ziel der chinesischen Organisatoren war klar: Die Jugendspiele sollten den Sommerspielen der «Grossen» in nichts nachstehen. Die ganze Veranstaltung von der Logistik über das Transportsystem und die Feierlichkeiten bis zu den Sportstätten stand im Zeichen des Gigantismus. Das Ziel wurde erreicht, zahlreiche Beobachter hielten allerdings fest, dass die Jugendspiele künftig wieder bescheidenere Dimensionen annehmen sollten.
«Lausanne 2020» wird und muss anders werden. Einerseits handelt es sich um Winterspiele ,andererseits soll sich die für die Organisatoren Philosophie und die Herangehensweise ändern. Das Projekt «Lausanne 2020» sucht die Nähe zu den Leuten, den Familien und den Athleten. Die helvetische Leidenschaft für den Wintersport soll auf eine einzigartige urbane Plattform treffen und die Welthauptstadt der Sportadministration auf starke Partner. Dieses Konzept erlaubt es den lokalen Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern, sich voll in das Projekt einzubringen.
Verbindung zur olympischen Bewegung
Möglich machen diese Mission die 100-jährige Liaison zwischen Lausanne und der olympischen Bewegung, die über 50 in der Schweiz ansässigen internationalen Sportorganisationen sowie die akademischen Partner, die im Bereich Sportforschung und -innovation äusserst dynamisch sind.
Konkret soll diese Idee in Form des «Labors Lausanne 2020» umgesetzt werden. Im Jahr 2020 möchte sich Lausanne nämlich in eine echte Ideenschmiede von und für Jugendliche verwandeln. Mit dieser zukunftsorientierten Initiative sollen die grundlegenden Werte des olympischen Erbes erfasst, neu interpretiert und unter den Jugendlichen in der ganzen Welt verbreitet werden. «Lausanne 2020» freut sich darauf, dieses Projekt aufzubauen.
Quelle: Kandidaturkomitee "Lausanne 2020"
29. April 2014 |
Vorwürfe an AIPS-Präsident Gianni Merlo |
Vorwürfe an AIPS-Präsident Gianni Merlo
März 2014 |
Un des plus importants journalistes de la Suisse du 20e siècle est décédé |
Un des plus importants journalistes de la Suisse du 20e siècle est décédé
Walter Lutz machte den «Sport» zur Fachzeitung mit Welthorizont. Viele Ideen des Zürcher Pioniers sind noch heute Bestandteil eines lebendigen Sportteils.
Walter Lutz (rechts), hier mit Fifa-Präsident Sepp Blatter, bewegte sich Zeit seines Lebens nahe am Sportgeschehen und verkörperte den Sportjournalismus. (Foto: NZZ)
Walter Lutz war der «Sport» und der Sport sein Leben. Der kämpferische, leidenschaftliche Journalist ist im Alter von 92 Jahren in Zürichgestorben. Auch dafür hätte er klare Worte gefunden, in seinem unverwüstlichen Berndeutsch, mit Gotthelfscher Gewissheit: «S isch auws gseyt.» Nein, es ist nicht alles gesagt und nicht alles vergessen. Wäre eine solche Karriere wie jene von Walter Lutz heute noch möglich? 1938 tauchte er in Wengen auf, kaufte sich einen breitkrempigen Hut, damit ihm niemand seine 17 Jahre ansah, und beschrieb im «Sport» in epischer Länge die Lauberhornrennen. Das war sein Einstieg über die Frontseite.
Er wurde der prägende Schweizer Sportjournalist des letzten Jahrhunderts, nach aussen eine Instanz des unbestechlichen Urteils und ein blendender Analytiker und Geschichtenschreiber, nach innen kreativer Blattmacher und unerbittlicher Motivator seiner Mitarbeiter. Er war zudem ein scharfsichtiger Kritiker und Frühwarner, als sich der Sport zum Big Business, zum Experimentierfeld der Dopingquacksalber und zur Manipuliermasse der Politik auszuwachsen begann.
Den Trend schnell erspürt
Er spürte den Puls der Zeit und den eigenen, als er 1946 für den «Sport» von den Leichtathletik-Europameisterschaften in Brüssel berichtete und zwischendurch als 1500-m-Läufer im Wettkampftenue über die Piste rannte. Weil er das Metier auch von der schweisstreibenden, schmerzhaften Seite kannte, konnte ihm kein Sportler je etwas vormachen. Seine unheimliche Liebe galt dem Fussball und GC, und die grösste fachliche Auszeichnung, die ihm je zuteil wurde, wie er appenzellerisch witzelte, war das Stadionverbot im Hardturm, mit dem die Führung des Grasshopper-Clubs den unverschämten Beckmesser auszugrenzen versuchte. Lutz war nicht nachtragend. Er spielte später mit den GC-Senioren – als Regisseur, versteht sich. Er erspürte, oft schneller als die Trainer, die Veränderungen und Trends des Spiels und berichtete von elf Fussball-Weltmeisterschaften.
Walter Lutz gehörte zur heroischen Sportreporter-Generation der Sepp Renggli, Serge Lang, Walter Grimm, Karl Erb, die den Sport noch als Heldengemälde nachzeichneten. Als das Fernsehen aufkam und das Boulevardblatt «Blick» die Sportszene mit Skandalen und Klatsch aufmischte, geriet der «Sport» in die Krise. Verschärfend wirkte sich das Debakel der Schweizer Sportler an den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck aus, das «Marignano» auf Ski.
Für Lutz war die Notlage die grosse Chance. Er forderte Strukturen wie die Sporthilfe und unabhängige Leitungsgremien. Und er erfand das bleilastige «Fachblatt» neu als aktuelle Hintergrundzeitung mit Welthorizont. Er wurde 1964 ihr Chefredaktor als Nachfolger des legendären Obersten Fritz Erb und holte junge Journalisten und Fotografen in die Redaktion. Er führte Rubriken ein wie das «Porträt der Woche», Randglossen, Interviews, Kolumnen, Kommentar-Einwürfe, die Nostalgie-Serie «Wer sie waren – was sie wurden», Enquêten zu brennenden Themen, lange vor Facebook und Twitter die Aktion «Leser-Reporter»: Postkartenfragen an Stars, und selbst Kaiser Franz Beckenbauer setzte sich brav einige Stunden hin und beantwortete Hunderte von Zuschriften.
In den siebziger Jahren war der «Sport» auf dem Heimmarkt eine moderne, erfolgreiche Zeitung, gelesen und abonniert von Bundesrat Rudolf Gnägi ebenso wie von Maximilian Schell, dem ehemaligen GC-Junior, der sich das Leibblatt nach Hollywood oder nach Wien nachsenden liess. Mit «L'Equipe» und der «Gazzetta dello Sport» bildete der «Sport» das Establishment der internationalen Meinungsmacher. Die Abfahrtsduelle Russi gegen Collombin liessen die Auflage auf über 120 000 Exemplare anschwellen. Ideologiekämpfe am Röstigraben, elegantes Kombinationsspiel in Lausanne und Genf contra deutsch gefärbten Kampffussball in Basel und Zürich boten unermesslichen Diskussionsstoff. Die Einnahmen sprudelten üppig, und der «Sport» fütterte zeitweise sogar das elitäre Schwesterblatt «Weltwoche» im gleichen Jean-Frey-Verlag durch. Lutz brauchte nicht einmal ein Budget vorzulegen. «Wir lebten in einem journalistischen Paradies», erinnerte er sich.
Überlebenszeichen
Der Abstieg vollzog sich schleichend. Die Tageszeitungen wachten in den achtziger Jahren auf und investierten in ihre Sportredaktionen. Der «Blick» erschien mit dem Anspruch und Angebot einer täglichen Sportzeitung. Die ersten Sonntagsblätter besetzten ein konkurrenzloses, fettes Terrain. Der «Sport» erschien weiterhin dreimal pro Woche am Montag, Mittwoch, Freitag, später noch zweimal. Walter Lutz zog sich auf den Posten des Herausgebers und schliesslich ganz zurück. Die verschiedenen Verlagswechsel lähmten seine Nachfolger; der unternehmerische Mut zur radikalen Verwandlung in eine Sonntagszeitung oder Tageszeitung fehlte. Der «Sport» starb 1999 als zur Unkenntlichkeit geliftetes Wochenmagazin. Nur der muskulös-kursive Schriftzug seines Titels lebt weiter, etwa als abgekupfertes Signet auf dem Schutzblech von Motorrollern.
Doch wenn Walter Lutz, sein Leben lang Journalist, durch die Zeitungen blätterte, schauten ihm viele kleine Denkmäler entgegen, Überlebenszeichen auf Papier: alle seine Rubriken, Ideen und Elemente, die noch heute den lebendigen Sportteil ausmachen. Nichts ist so neu wie seine Zeitung von gestern.
Peter Hartmann, NZZ
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